Dietmar und Rita mit dem WOMO unterwegs
Ein ¾ Jahr sind wir jetzt glückliche Besitzer eines Wohnmobils und haben damit schon wunderschöne Reisen unternommen wie Andalusien, Toskana und Gardasee. Im August 2016 gehen wir auf eine Tour in den Osten und Norden von Deutschland.
Am Samstag, den 30. August 2016 packen wir unsere 7 Sachen und gehen einkaufen. Abends geht es dann noch auf Inas Geburtstagsfeier. Sonntag geht es los, wir fahren mit unserem WOMO nach Leipzig.
Unser Stellplatz ist 4 km vom Ortskern entfernt, aber mit unseren E-Bikes kein Problem.
Leipzig gefällt uns, lassen uns durchs Städtchen treiben. Am Dienstag regnet es und wir fahren weiter nach Berlin.
Der erste Stellplatz in Berlin-Spandau war voll. Damit haben wir nicht gerechnet, also einmal um Berlin rum nach Berlin-Köpenick. Der Stadtteil ist bekannt durch den Hauptmann von Köpenick und seine spektakuläre Besetzung des Rathauses der Stadt am 16. Oktober 1906, indem er als Hauptmann verkleidet mit einem Trupp gutgläubiger Soldaten den Bürgermeister verhaftete und die Stadtkasse raubte.
Zwischendurch heißt es immer mal wieder Mails checken, ein bisschen arbeiten, Entscheidungen treffen, Themen nach vorne bringen. Alles hält sich aber in einem überschaubaren Rahmen. Wir fangen an uns zu erholen, endlich mal genug schlafen. In unserem WOMO schlafen wir herrlich.
Mittwoch machen wir Pläne für Berlin, Tango tanzen und Fotoausstellungen besuchen stehen oben auf der Liste. Da wir schon öfters in Berlin waren, müssen wir die üblichen Sehenswürdigkeiten nicht mehr abklappern. Die erste Fotoausstellung ist eine Sammlung von einer Frau Susanne von Meiss. Modebilder, Street Photographie von den 1920er-Jahren bis zu Gegenwart. Das blöde bei den Modebildern ist, dass einem gleich wieder einfällt, dass man eigentlich abnehmen wollte. Dann geht es in die Tangoschule „Tango tanzen macht schön“. Hier gibt es jeden Tag Tanzkurse bei den verschiedensten Tanzlehrern aus Argentinien, Amerika… Das macht richtig Spaß! Hier wollen wir jeden Tag hingehen. Die Tanzschule liegt in Berlin-Kreuzberg. Der Stadtteil ist bunt und lebendig, hier gefällt es uns sehr.
Donnerstag machen wir eine kleine Fahrradtour an den Mückelsee, die Berliner haben viel Wasser und wunderschöne Naherholungsgebiete. Am Nachmittag geht es wieder nach Berlin-Kreuzberg zum Tanzen. Der öffentliche Nahverkehr ist super da könnten sich die Stuttgarter mal was abschauen. Einen Fahrplan benötigt man nicht, man wartet, wenn überhaupt, nur ein paar Minütchen.
Freitag treffen wir Patrick in Berlin-Wedding in dem Ingenieurbüro in dem er arbeitet. Das Büro liegt im 12. Stock und wir blicken weit über Berlin. Wir gehen noch zum Türken Mittagessen und machen uns dann auf den Weg zum Potsdammer Platz. Im Martin-Gropius-Bau besuchen wir die Thomas Struth Ausstellung. In der Ausstellung gibt es vor allem Bilder zu sehen von Raumstationen, OP-Sälen, aber auch Disneyland-Vergnügungsparks in Kalifornien. Beeindruckend sind die Printtechniken, Chromogenic print, Injet print und Silver gelatin print. Dietmar konnte mir alles genau erklären, er wollte ja mal Fotografie studieren, Ingenieur war aber auch okay.
Abends dann wieder ein bisschen Tango. Wir fahren nach Friedrichshain. Ein runtergekommenes Areal haben Künstler und andere zu einem spannenden Ort gemacht. Kneipen, Klettergarten, Skateboardrampen, Freilichtkino…. Berlin im Sommer ist voller Leben, die Kneipen und Straßen sind voll.
Samstag geht es etwas gemütlicher weiter. Morgens einkaufen, nachmittags Tango und abends kocht Dietmar im WOMO.
Es ist Sonntag, 7. August 2016, unser letzter Tag in Berlin. Wir fahren mit den Fahrrädern nach Berlin rein, was seinen besonderen Reiz hat, weil man einfach viel sieht. Leider ist vor dem Pergamon Museum eine lange Schlange auf die wir keine Lust haben. Lassen uns treiben, gehen etwas essen und noch ein letztes Mal Tango tanzen. Unsere Tanzlehrerin Mimi gibt uns noch ein paar Tipps. Beim Tango tanzen geht es immer um die richtige Haltung und das richtige Gehen, eine nicht endende Herausforderung.
Montag, den 8. August geht es weiter zur Mecklenburgischen Seenplatte. Das erste Ziel bei Schwerin, der Campingplatz Ferienpark Seehof. Hier finden wir einen schönen Platz direkt am See. Super idyllisch. Leider ist das Wetter etwas wechselhaft und lädt nicht zum Baden ein. Wir richten uns ein, fahren mit dem Fahrrad zum nächsten Ort einkaufen, bauen unseren COB Grill auf und weihen ihn ein.
Dienstag arbeiten wir am Vormittag und dann geht es mit dem Radel nach Schwerin. Schwerin ist die älteste Stadt und die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns, eingebettet in eine wald- und seensreiche Umgebung. Das Schweriner Schloss ist ein richtiges Märchenschloss mit einem schönen Garten. Es soll sogar einen Schlossgeist namens Petermännchen geben.
Am Donnerstag geht es weiter nach Waren wo wir ein wunderschönes Wochenende mit Patrick und Antonia verbringen. Wir machen zwei schöne Fahrradtouren. Am Samsag um den Kölpin- und den Flessensee und am Sonntag in den Müritz Nationalpark.
Montag, den 15.08. geht es dann weiter. Eigentlich wollten wir nach Danzig, scheuten dann aber die lange Fahrt und haben uns für die Insel Rügen entschieden. Hier sind wir auf dem Campingplatz Regenbogen in Göhren, wunderschön am Meer gelegen. Wir sind inzwischen sehr entspannt, schlafen herrlich und fühlen uns super. Im Geschäft läuft auch alles gut, was unserem super Team zu verdanken ist und wir sehr genießen.
Dienstag machen wir eine Fahrradtour über die Halbinsel Mönchgut. Ein Ausflug zum „Landsend“ der Insel Rügen – weiter nach Osten geht es nicht. Vom Südwind beflügelt führt die Route über die kleinen Fischerdörfer der Halbinsel Mönchgut. Essen lecker Matjesbrötchen und werden mit herrlichen Ausblicken über das Meer und die Hügellandschaft belohnt. Auf dem Rückweg regnet es und wir kommen durchweicht an unser Womo. Gut, dass es im Womo warm und trocken ist. Schauen Olympiade im Fernseh und ärgern uns über die Dopingskandale, die vor allem für die ehrlichen Athleten besonders gemein ist.
Donnerstag haben wir noch eine wunderschöne Radtour nach Putbus gemacht. Viel am Meer entlang und durch kleine Bullabüdörfer. Freitag dann noch einen schönen Spaziergang am Sandstrand und in der Ostsee gebadet, herrlich.
Samstag, den 20.08.16 packen wir wieder zusammen und fahren zu Harald und Agnieszka nach Polen. Beide haben – unter anderem – eine schöne Dachstockwohnung in Mistroy, nahe der Grenze und freuen sich auf ihr Baby, dass im November auf die Welt kommen soll.
Mistroy ist ein touristischer Ort mit jede Menge Buden, Lokale und einem wunderschönen Strand. Hier bekommt man frisch geräucherten Fisch. Wir kaufen uns einen geräucherten Lachs, der vorzüglich schmeckt. So lecker und frisch bekommt man den Fisch einfach nur am Meer.
Agnieszka muss sich schonen und wir machen gemütliche Spaziergänge am Meer. Agnieszka ist Polin und erzählt uns, dass Frauen nicht arbeiten müssen, wenn sie schwanger sind. Wir verbringen ein paar schöne Stunden miteinander und fahren am Sonntagnachmittag weiter. Allerdings sind die Straßen so eng, dass wir Blut und Wasser schwitzen um hier heil rauszukommen, was auch an den teilweise abenteuerlich parkenden Autos liegt. Ein paar Blätter verfangen sich in unserer Markisebox unseres Wohnmobils. Wir haben Glück, dass nicht mehr passiert ist und müssen erst einmal den Schreck verdauen.
In der Nähe von Wismar sind wir auf einem Campingplatz direkt am Meer. Die Hansestadt Wismar hat 50 000 Einwohner und nach der Wende wurde viel renoviert und gebaut, was sich gelohnt hat. Wismar, die kleine Hansestadt wirkt gemütlich und hübsch. Uns geht es so gut, wir haben den Eindruck so noch ein paar Wochen rumziehen zu können. Unser Leben hat sich vollkommen entschleunigt und wir entschließen uns unsere Arbeitsliste nicht weiter abzuarbeiten und einfach nur das zu machen was wir möchten.
Am Mittwoch, den 24. August machen wir noch eine große Fahrradtour auf die Insel Poel, welch eine Idylle. Es ist sehr heiß und die Abkühlung in der Ostsee tut gut. Allerdings sind wir am Abend nach 60 km ganz schön kaputt. Am Donnerstag wir dann wieder gepackt und wir machen uns auf den Weg nach Hamburg.
In Hamburg verbringen wir einen wunderschönen Abend im Hafen bei den Landungsbrücken, Beachclub, Brücke 10, wo es die besten Fischbrötchen gibt. Die Kulisse ist einfach umwerfend, die großen Schiffe, die vielen Krähne, die Elbharmonie im Hintergrund….
Ein Highlight ist das Treffen mit Carol und Klaus, wir gehen gemütlich essen und planen unseren gemeinsamen Urlaub 2017 in Afrika. Das wird ein Abenteuer werden! Wir sind schon alle ganz aufgeregt!
Dann gibt es wieder etwas zu tun. Ich mache eine zweitägige Weiterbildung zum Thema „Finanzen“ und Dietmar trifft Jens unseren Datenbankprogrammierer.
Gemütlich geht es am Sonntagabend, den 28. August wieder Richtung Heimat mit einem Zwischenstopp und Übernachtung in Hildesheim. Montagabend kommen wir dann wieder zuhause an. Ein rundum gelungener Urlaub, der uns wieder beweist, dass wir das Reisen mit unserem Womo lieben.
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